The first days: Mira & Paul
First impressions.
Die ersten Tage in Tel Aviv und Herzliya. Sonne, die erbarmungslos knallt, salziges Meerwasser, feinster Sandstrand und leider auch viel Plastikmüll sind bereits treue Begleiter geworden, bei unseren ersten Versuchen den israelischen Wasserrettungsdienst kennenzulernen. Gestern stand das Programm eher unter einem lockeren, entspannten Ankommen, Austesten des Materials, Vertraut machen mit den Mittelmeerbedingungen (wärmeres Wasser, mehr Müll – Abkühlung quasi unmöglich), heute gings dann schon mehr zur Sache. Die israelischen Lifeguards sind nicht zimperlich oder zart besaitet in ihren Rettungsmethoden (Was soll der Rautekgriff? Hände unter die Achseln und zack raus aus dem Wasser! Oder: „Uniformen? Somebody is in danger, I pull him out, thatś all. Everything else is quatsch!“) , leicht verwundert haben sie erstmal nachgefragt, ob Natalie und ich (die einzigen Frauen in unserem Programm) etwa auch Lifesafer sein? Als Frauen? Bitteschön!! (Meine Frage, ob es weibliche Rettungsschwimmer in Herzliya geben würde, wurde verneint – es gab mal eine, aber anscheinend hat sie sich als einzige Frau in der Männerhorde nicht allzu wohl gefühlt.)
Nachdem ich das erste Mal mit dem Sub ins Wasser ging, auf ganzer Linie versagte, selbstständig hinter die brechenden Wellen zu kommen, ohne mich immer wieder überspülen zu lassen, konnte ich die skeptischen Äußerung dann doch etwas nachvollziehen. (Auch wenn Kraftfrage natürlich nicht unbedingt eine Geschlechterfrage ist!!) Lifesafing hat mittlerweile einfach nichts mehr mit reinen schwimmerischen Fähigkeiten zu tun, sondern äußert sich vorrangig– was hier besonders auffällt – in Reaktion, Kraft & körperlicher Fitness. So gehörte zum Equipment des heutigen Wachturms, den wir besuchen durften, ein Muskeltrainer, der einige unserer Männerherzen höher schlagen ließ.
Die Rettungsmethode, die wir unter Anleitung & Anweisung testen durften, ist eine Zwei-Helfer-Methode mit einem großen, knapp 50 Kilo schweren Board (arabisch: ). Das Board wird ins Wasser geschoben, zu zweit steht man oben und paddelt im Gleichschlag zu der ertrinkenden Person, hievt diese hoch und paddelt zurück. Die Sache sieht wackeliger aus als sie ist, bedarf natürlich Übung und ein eingespieltes Team, der zu Rettende liegt aber um einiges komfortabeler und sicherer als auf unseren Rettungsbrettern an Nord- und Ostsee. (s. Bilder) Das Jetski, auf das wir natürlich alle besonders scharf waren, entpuppte sich für den Einsatzgebrauch leider etwas problematisch: Bereits nach einigen Runden war der erste Motor mit Müll verstopft und saufte ab…
Miras Part ist vorbei, nun komme ich.
Philipp von Restube gab uns zwei aufblassbare Rescuetube zum testen mit, dies funktioniert mit einer Stickstoff Kartusche. Die technischen Einzelheiten erspare ich euch ;-), ich sehe ja selber nicht durch.
Aber zur Übung, wie im oberen Part herauszulesen war, schwimmen die Israelis eher nicht. Also dachte ich mir, „zeigst den mal wie das geht“.
So stand ich, mit Flossen und Schwimmbrille, an der Waterkant und wartete auf das Signal von dem „ertrinkenden“. Sobald er wild mit den Armen wedelte, rannte ich in Wasser.
Wie in Boltenhagen, lief ich erst mal gefühlt 100 Meter, bis ich in die Fluten springen konnte.
Schwupp, Schwupp Flossen an und los ging der wilde Ritt.
Energisch kämpfte ich mich durchs Meer, bis der Müll auftauchte. Es war Ekelhaft, richtig, richtig Ekelhaft. So schön es hier auch ist, aber Müll im Wasser ist dezent unschön.
Ich kam dann beim Lukas ( der Ertrinkende) an. Riss an der Schnurr und Puff….. da war ein aufblasbarer Gurtretter. Das Einklinken klappte wunderbar. Nur der Rückweg, war ein bissl doof.
Da ich den Gurtretter nicht um die Schulter legen, sondern nur als Gürtel nutzen konnte.
Riss er mir beim Schwimmen ab ( Lag sicher daran das der Lukas zu viel wiegt :-D).
Aber es hat trotzdem geklappt. Ich finde diesen Tube echt genial. Dennoch wäre etwas, für um die Schulter legen, am besten.
Peace out Paul.
Beste Grüße aus Tel Aviv von Mira & Paul.